02.03.2011
Nach einer Analyse des Guttenplag-Wiki wurden 49 Prozent der Dissertation des ehemaligen Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) kopiert, wie die Süddeutsche Zeitung in ihrer heutigen Onlineausgabe berichtet. Der Überprüfung zufolge handelt es sich bei 8000 der 16.300 Textzeilen um Plagiate. Die Betreiber des Wiki haben ihr Bedauern über Guttenberg ausgedrückt, weil er bei seinem Rücktritt keine klaren Worte zur Urheberschaft und Täuschungsabsicht sagte.
Die User können in der Wiki zusammen berichten, wo der ehemalige Verteidigungsminister abgekupfert haben könnte. Die Plagiatsjäger haben auf 82 Prozent der Seiten etwas entdeckt. Es wurden 891 Textstellen aus 120 Quellen gefunden. Die Textstellen sollen mit Berichten des Wissenschaftlichen Dienstes der Bundesregierung ergänzt werden, die Guttenberg für seine Arbeit verwendet habe. Der Wiki-Betreiber ist ein namentlich nicht bekannter Doktorand und dieser zeigte nun Enttäuschung darüber dass der Verteidigungsminister zurückgetreten sei. Das Internet-Projekt PlagiPedi wurde nun gestartet, wo User die Dissertationen anderer Politiker bezüglich Plagiate kontrollieren können. In den vergangenen Wochen war der Druck auf Karl-Theodor zu Guttenberg gestiegen und erklärte am gestrigen Dienstag seinen Rücktritt.
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